Liebe Hundeführer
auf dieser Seite finden sie ganz tolle Tipps und neue Anregungen
wie sie ihren Dobermann sicher durch die Prüfung führen


Tipps für Hundeführer
In Ergänzung zu unserer umfangreichen Prüfungsordnung werden hier in loser Form einzelne Punkte aus der PO herausgegriffen und anschaulich kommentiert oder oft gestellte Fragen zur PO beantwortet.

Teil 1: Fährtenarbeit - die Abteilung A - nach IPO

 Wie bereite ich meinen Hund zur Meldung beim Leistungsrichter vor:

Generell verboten ist das Mitführen von Futter oder Motivationsgegenständen
(z.B. Spielzeug). Es ist ratsam vor Prüfungsbeginn die Kleidung zu kontrollieren, denn
entdeckt der Leistungsrichter trotzdem Futter oder einen Motivationsgegenstand wird er
den Hundeführer wegen Unsportlichkeit disqualifizieren.
Der Hundeführer meldet sich mit seinem suchbereiten Hund beim Leistungsrichter.
Der Hund kann frei suchen oder an einer 10 m langen Leine.
Der Hund muss immer ein Halsband (Gliederhalsband) tragen auch wenn ein Suchgeschirr benutzt wird oder er frei sucht.
Weitere oder andere Halsbänder  (Zeckenbänder, Lederbänder usw.- ) sind nicht erlaubt.
Suchbereit, bedeutet für den Hund der an der Leine sucht, Suchgeschirr und Suchleine
sind angelegt. Wird kein Suchgeschirr benutzt wird die Fährtenleine am Halsband befestigt. Das Halsband darf nicht "auf Zug" stehen. Wird ein Suchgeschirr benutzt,
muss die Leine an diesem befestigt sein. Erlaubt sind Brust- und Böttchersuchgeschirre.
Die Fährtenleine kann über den Rücken des Hundes oder durch die Läufe (auch Vorder- und Hinterläufe gleichzeitig) geführt werden. Wird kein Suchgeschirr benutzt, sind zusätzliche Schnallungen zum Befestigen der Suchleine nicht erlaubt.
Bitte beachten, im gesamten Prüfungsverlauf ist eine Führleine mitzuführen,
dies gilt natürlich auch bei dem freisuchenden Hund
.



Teil 2 : Beurteilungskriterien

Oft stellt sich der Hundeführer die Frage was alles und in welchem Maße in die Bewertung seiner vorgeführten Leistung einfließt.
Am Beispiel der Unterordnung soll dies kurz erläutert werden.
Wie stellt sich der Hund dar, Selbstvertrauen, Arbeitsfreude, Konzentration, korrekte Ausführung. Wie verhält sich der andere Teil des Teams, der Führer. Führt er den Hund in natürlicher Gangart vor, gibt er die Hörzeichen in normaler Sprache, achtet er auf die Schrittzahlen und die vorgegebenen Zeittakte sprich hält er sich an die Vorgaben der PO.
All dies ist zu beachten da es in die Bewertung einfließt.
Anhand einer Grafik lässt sich dies übersichtlich darstellen.



Wie gestaltet sich die Prädikatsvergabe?
A. Erstes Beurteilungskriterium ist die Übungsausführung. Zeigt der Hund die von der PO vorgegebene Übung, zum Beispiel "Stehen aus dem Laufschritt ". Bei dieser Übung soll der Hund auf Kommando des Hundeführers stehen und auf HZ zu seinem Führer kommen
( Zusammenfassung der PO Aufgabe in vereinfachter Form ).
Macht der Hund dies so hat er die Übung ausgeführt.
B. Zweites Beurteilungskriterium ist die Korrektheit, wie führt das Team Mensch / Hund die Übung aus. Zum Beispiel beim "Stehen aus dem Laufschritt". Ist die Grundstellung und die Entwicklung korrekt, nimmt er das Kommando sofort an, steht er bis zum Abrufen korrekt, läuft er auf Kommando flott und gleichmäßig und direkt bis zum Vorsitzen durch, zeigt er ein korrektes Vorsitzen und einen PO gerechten Abschluss.
Natürlich fließt auch das Verhalten des Führers
(z.B. korrekte Schrittzahl, keine Hilfen, einhalten des Zeittaktes usw.)
in die Bewertung mit ein.
C. Drittes Beurteilungskriterium ist Arbeitsfreude. Wie führt der Hund die die Übung aus.
Ist er freudig bei der Sache, aufmerksam und konzentriert oder ist er stark gedrückt, unaufmerksam, lustlos usw.
Es lohnt sich also von Anfang an bei der Ausbildung darauf zu achten, dass der
Hund die Übungen nicht nur korrekt ausführt sondern auch mit Arbeitsfreude.



Leinenführigkeit eines der wichtigsten Element in der Ausbildung.

Als leinenführig bezeichnen wir einen Hund, der mehr oder weniger freudig - dieses ist natürlich in erster Linie eine Frage des Temperaments - in Höhe des linken Knies seines Hundeführers läuft.
Ein gut leinenführiger Hund läuft also auf der linken Seite seines Führers. Der Hund darf dabei weder ziehen noch hinterher hängen. Die Leine muss bei der Leinenführigkeit locker durchhängen und wird in der linken Hand gehalten. Eine perfekte Leinenführigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass der Hund sich bei Gangartenwechsel und Laufrichtungsänderungen
des Führers ohne unbedingte Reizeinwirkung, also ohne Zug oder Ruck über die Leine am Halsband, jedoch mit dem bedingten Reiz-Hörlaut „Fuß“ beim Gangartenwechsel sich
schnell der Gangart oder Richtungsänderung seines Führers anpasst.

Wie bringen wir nun unserem Dobermann diese Übung bei?
Der angeleinte Hund wird an die linke Seite des Führers genommen.
Beim Loslaufen erfolgen jetzt vom Hundeführer zwei Einwirkungen:
Zuerst wird der bedingte Reiz, der Hörlaut angewandt.
Es erfolgt ein kräftiges Kommando „Fuß“. Unmittelbar danach, also fast ineinander übergehend, erfolgt die Einwirkung des unbedingten Reizes,
der Ruck über das Halsband des Hundes.
Der Ruck muss so ausgeführt werden, dass es den Hund zum Körper des Hundeführers führt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die unbedingte Einwirkung tatsächlich nur ein
kurzer Ruck ist und nicht in einem Leinenzug verloren geht.
Dabei ist es auf jeden Fall ein Vorteil, wenn der Hundeführer durch verhältnismäßig
kurze Schritte dem Hund die Anpassung an seinen Führer erleichtert.
Achtung, diese Anpassung von seitens des Führers nicht übertreiben.
Durch aufmunternde Worte, Futter oder ein Spielzeug sind Tiere, die in ihrem Verhalten phlegmatisch erscheinen, zu einer schnellen Gangart anzuspornen.
Beim Erlernen dieser Übung muss die Leine in der rechten Hand gehalten und durch
die linke hoch geführt werden. Es ergibt sich so die Möglichkeit, mit beiden Händen einen kräftigen Leinenruck zum Körper des Hundeführers hin zu geben. Besonders in der Anfangsphase ist dies noch öfters notwendig. Wichtig ist, dass die Leine nach jedem Ruck sofort wieder lose gehalten wird, damit der Hund Gelegenheit hat sich nach vorn
oder seitlich zu bewegen, also Fehler zu machen, die mit dem bedingten Reiz ( Hörlaut)
und dem unbedingten Reiz ( Leinenruck) in der beschriebenen Weise korrigiert werden
müssen. Also: Leine lockern, Fehler kräftig korrigieren und Lob nicht vergessen.
Dieses Loben kann in Form eines bedingten Reizes ( Kommando: „ so ist’s brav „)
aber auch mit bedingten Reizen (freundlichen Streichen über den Hund oder Futterbrocken) verbunden werden. Hier muss der Hundeführer auf das spezielle Temperament
seines Hundes eingehen. Besonders bei Hunden, die zum phlegmatischen Typ neigen,
ist es wichtig, durch diese Belohung zu aktiveren Bewegungen zu veranlassen.
Ein weiteres Hilfsmittel kann das Klopfen des Hundeführers auf seinen Oberschenkel verbunden mit aufmunternden Worten sein. Bei der Einübung dieser Übung sollte man von Begin an beständig auf Gangwechsel und Richtungsänderungen achten.
Der Hund wird damit zur größeren Aufmerksamkeit gezwungen.
Bei den Linkswendungen können wir außer dem unbedingten Reiz – Ruck an der Leine -
noch mit dem rechten Bein des Hundeführers nachhelfen (dies natürlich nur zu Lernzwecken). Bei der Rechtswendung macht der Führer den ersten Schritt etwas größer,
damit ein Abstand zwischen Hund und Hundeführer entsteht, der mit einer kräftigen Reizeinwirkung über die Leine wieder ausgeglichen wird. Kehrtwendungen sollten rechts-
und linksherum geübt werden. Einfacher ist es für den ungeübten Führer, die Kehrtwendung rechts auszuführen. Hier kann das Tier mit Kommando und Leinenruck mit nach rechts genommen werden. Bei der Linkswendung muss die Leine hinter dem Rücken von der
rechten in die linke und wieder in die in die rechte Hand übergeben werden.
Nach der letzten Übergabe erfolgt wiederum ein kräftiger Leinenruck um den Hund
wieder eng an die linke Seite des Führers zu binden.
Stellt man bei der Ausbildung fest, dass das Tier den Drang hat so weit wie möglich seitlichen Abstand zu halten, so kann man in der Anfangsphase als Hilfsmittel einen
längeren Zaun aussuchen. Der Hund wird zwischen Hundeführer und Zaun genommen,
er hat dann weniger Gelegenheit seitlich auszubrechen.

Die Ausbildung zur Leinenführigkeit ist eine Disziplin, die sich sehr vorteilhaft zur Ausbildung im Gruppenverbund eignet. Es können also mehrere Hundeführer gleichzeitig diese Übung trainieren. Notwenig ist hierbei ein erfahrener Ausbilder, der die Fehler der einzelnen Sportsfreunde korrigiert. Die Ausbildung in der Gruppe hat weiter den Vorteil,
dass unsere Hunde sich im Verband ihrer Meutegenossen in der Regel etwas temperamentvoller zeigen und der Nachahmungsreflex doch bei vielen Tieren gut genutzt werden kann. Voraussetzung ist bei der Arbeit in er Gruppe, dass der Hundeführer ein wachsames Auge für das Verhalten seines Hundes gegenüber seinen Artgenossen hat
und auch sehr aufmerksam die Verhaltensweise anderer Hunde zu seinem Tier wahrnimmt.

Die Übung Leinenführigkeit ist eine Sache, die mit dem Tier alltäglich ausgeführt wird.
Jedes Mitnehmen des Tieres, gleich ob zu Spaziergängen in der Stadt oder
zum Einkaufen, bringt mit sich, dass der Hund an der Leine geführt werden muss.
Es erweist sich als richtig, wenn wir hier keinen für das Tier erkennbaren Unterschied zwischen Leinenführigkeit auf dem Übungsplatz und Leinenführigkeit bei sonstigen Erledigungen, bei denen der Hund mitgeführt wird, machen.
Die Übung Leinenführigkeit für die Begleithundprüfung wird ja nicht auf dem Übungsplatz trainiert, damit der Hund lediglich auf dem Übungsplatz exakt läuft und ansonsten an der Leine zieht. Das Training der Leinenführigkeit, und im übrigen auch alle anderen
BH – Übungen, sind ja eigentlich nur Mittel zum Zweck.
Der Dobermann soll unter allen Bedingungen der Umwelt, denen der Hundeführer mit
seinem Hund ausgesetzt, exakt an der Leine laufen.

Wie lange und wie oft wir unseren Hund korrigieren müssen, ist im wesentlichen von
unserer konsequenten Einwirkung abhängig, natürlich auch von der „Arbeitsfähigkeit“ des Hundes. Falsch wäre jedoch und würde zu Überlastungshemmung im Zentralnervensystem führen, wenn wir mehrere Stunden mit unserem Hund die gleiche Übung trainieren wollten.
Die Übungseinheiten sollten zeitlich kurz und konzentriert ausgeführt werden.


Fortsetzung folgt

 

 

 



IMPRESSUM

design by gstroh 2013
alle Rechte vorbehalten

Letzte Änderung:
14.09.2015 12:52